Außerfern-Allgäu-Link (BA0200229)
Kempten ist wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region Allgäu. Der Bezirk Außerfern liegt abseits des Tiroler Zentralraums und ist von diesem aus nur über den Fernpass erreichbar. Er ist daher stark auf den grenznahen bayerischen Raum und die dortigen Zentren orientiert. Dies gilt sowohl für den Tourismus als auch für die Wirtschaft. Verkehr von und in die Region Außerfern findet vor allem auf der Straße statt. Der Fernpass wird sowohl für den Gütertransport als auch von Einheimischen, Touristen und Ausflüglern sowie Pendlern und Urlaubern genutzt. Dies führt zur Überlastung von Straßen, allen voran der Fernpassstrecke, die seit vielen Jahren regelmäßig zu politischen Diskussionen beiträgt.
Zur Ausrichtung der Region Außerfern und Allgäu auf nachhaltige Lieferketten und zur Erfüllung der EU-Taxonomie Verordnung könnte eine Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene einen wesentlichen Beitrag leisten.
Die Schaffung einer intermodalen Verbindung zwischen Inntal, Außerfern und Kempten stellt eine Chance dar, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu steigern und ihre Anbindung an wichtige Handelskorridore auch auf der Schiene (TEN-Netz) zu verbessern. Das fehlende Angebot macht den Straßentransport zum Transportmittel der Wahl. Die Herausforderung ist auch, auf dieser Strecke auf der bestehenden Infrastruktur einen regionalen Gütertransporttakt zu etablieren, der in Punkto Nachhaltigkeit (Kosten, Klimabeitrag, sozialer Beitrag durch Reduktion von Verkehrsbelastungen und Zeit) eine attraktive Alternative zur Straße bietet.
Gesamtziel des Projektes ist die Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Außerfern und dem Allgäu im regionalen grenzüberschreitenden Kontext zu stärken und das Potential zu ermitteln, in welchem Umfang Gütertransporte zwischen diesen beiden Regionen von der Straße auf die Schiene verlagert werden könnten. Ziel ist, die Frage zu klären, in wie weit die bestehende (Straßen-)Infrastruktur und ansässige Bevölkerung durch ein geringeres Verkehrsaufkommen aufgrund der Verlagerung der Transporte entlastet werden kann bzw. wie hoch das Potential an Einsparung von Emissionen anzusetzen ist?
Ein weiteres Ziel ist es, in Übereinstimmung mit den Anforderungen der regionalen Unternehmen ein nachhaltiges Betriebskonzept für den Transport auf der Schiene zu erarbeiten.
Output des Projektes ist die Ermittlung des Kundenpotentials im Einzugsbereich, die Ermittlung der Anforderungen an die bestehende Schieneninfrastruktur und die Ermittlung der Anforderungen an das Schienenangebot.
Zur Netzwerkbildung wird ein gemeinsamer Workshops mit den Stakeholdern durchgeführt.
Zielgruppen, die vom Projekt profitieren, sind Unternehmen im Einzugsbereich Reutte, Kempten und Inntal, Anbieter von Schienentransporten, Infrastrukturbetreiber, Wirtschaftsförderung und Wirtschaftskammern sowie die regionale Bevölkerung und Politik.
Lead-Partner: LKZ Prien GmbH
Projektpartner: Truck to Train Service GmbH
Gesamtkosten: 88.734,80 €
EFRE-Mittel: 66.551,10 €
Das Projekt wurde am 02.08.2024 vom Projektauswahlgremium genehmigt.
Status: Umsetzung
Ist das ein Kleinprojekt?
Nein
Projektzeitraum
01.08.2024 - 31.07.2025