Außerfern-Allgäu-Link

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Güter auf die Schiene

Das Gebiet der EUREGIO via salina – insbesondere die Region Außerfern-Allgäu – ist derzeit unzureichend in die europäischen Verkehrsnetze, insbesondere die TEN-T-Korridore, eingebunden. Es besteht keine direkte Anbindung, die bestehende Infrastruktur wird überwiegend aus der Perspektive des Personenverkehrs betrachtet. Der Schienengüterverkehr (SGV) findet in Planungs- und Entscheidungsprozessen bislang kaum Beachtung. Ein direkter Zugang zu den Güterverkehrsachsen besteht lediglich über Randlagen wie Stuttgart, Ulm, Augsburg oder Hall in Tirol. Damit ist die Region faktisch ein „weißer Fleck“ auf der europäischen Güterverkehrslandkarte. Das führt zu einer wachsenden Kluft zwischen den Bedürfnissen der Wirtschaft und den bestehenden infrastrukturellen Rahmenbedingungen.

Gleichzeitig engagieren sich zahlreiche, in der Region angesiedelte, teils international tätige Unternehmen überdurchschnittlich stark für eine Verlagerung ihrer Transporte auf die Schiene. Das wachsende Interesse von Unternehmen an einer Verlagerung ihrer Transporte auf die Schiene wurde auch im EUREGIO via salina-Projekt „Außerfern-Allgäu-Link“ deutlich. Einige Unternehmen verfügen über Anschlussgleise, die sie reaktivieren möchten. Andere wünschen sich neue Zugänge oder Kooperationsmodelle und sind bereit, in neue Logistiklösungen zu investieren. Auch Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs), die Transporte übernehmen möchten, sehen sich mit infrastrukturellen und regulatorischen Hürden konfrontiert. Das Engagement der Wirtschaft ist nachweislich überdurchschnittlich hoch.

Trotz bestehender Foren, wie dem runden Tisch Schienengüterverkehr, fühlen sich die wirtschaftlichen Akteure mit ihren Anliegen oft nicht gehört. Es fehlt an Sichtbarkeit auf politischer Ebene, an verbindlichen Ansprechpartnern sowie an gezielter Unterstützung bei der Überwindung struktureller Hindernisse.

Das Projekt verfolgt vier zentrale Ziele:

1. Stärkung der regionalen Stimme auf nationaler und grenzüberschreitender Ebene:
Ziel ist es, die Anliegen und Bedürfnisse der in der Region tätigen Unternehmen mit Blick auf den Schienengüterverkehr gebündelt nach außen zu tragen und die strategische Bedeutung des Wirtschaftsraums Außerfern–Allgäu innerhalb der EUREGIO via salina national wie auch grenzüberschreitend sichtbarer zu machen.

2. Zugang zur Schiene langfristig sichern und verbessern:
Langfristig soll der Zugang der regionalen Wirtschaftsstandorte zum Schienengüterverkehr erleichtert werden. Dazu gehören die Sicherung und bessere Nutzung der bestehenden Schieneninfrastruktur für den Güterverkehr, um die Attraktivität der Region als Wirtschafts- und Logistikstandort nachhaltig zu stärken.

3. Herausforderungen für den SGV systematisch sichtbar machen:
Ein wesentliches Ziel ist es, die strukturellen, betrieblichen und administrativen Herausforderungen, mit denen die regionale Wirtschaft sowie EVUs konfrontiert sind, systematisch aufzubereiten und Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Infrastrukturunternehmen aus Sicht der Praxis nachvollziehbar zu vermitteln.

4. Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung bei Entscheidungsträgern:
Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit sollen politische und ministeriale Entscheidungsträger ein besseres Verständnis für die realen Bedingungen, Hemmnisse und bereits getesteten Lösungsmöglichkeiten und Hürden im Schienengüterverkehr in der Region erhalten. Die regionale Situation wird sichtbar gemacht, um Unterstützungsbereitschaft und Umsetzungswillen auf höherer Ebene zu fördern.

Gesamtziel: Gemeinsam die Weichen bereits heute so zu stellen, dass grenzüberschreitender Schienengüterverkehr in dieser Region ermöglicht und wirtschaftlich wird. Die regionalen Stellschrauben, die mit vergleichsweise geringem Aufwand große Wirkung zeigen, sollen den kommunalen und politischen Entscheidern aufgezeigt werden.

Das Projekt erwartet folgende Ergebnisse:

1. Erhöhte politische Sichtbarkeit der Region und ihrer Herausforderungen im Schienengüterverkehr 
2. Klare, praxisorientierte Darstellung der Barrieren und Handlungsbedarfe 
3. Stärkung des Dialogs zwischen Wirtschaft, Politik und Infrastrukturakteuren 
4. Initiierung konkreter Folgeprojekte zur Verbesserung des SGV-Zugangs 
5. Nachhaltige Sensibilisierung politischer und administrativer Entscheidungsträger 
6. Erhalt bzw. Reaktivierung bestehender Infrastruktur für den Schienengüterverkehr 
7. Grundlage für die Entwicklung eines regionalen Masterplans SGV schaffen

Zielgruppen, die vom Projekt profitieren:
- Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikdienstleister im Raum EUREGIO via salina
- Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs)
- Kammern und Wirtschaftsverbände (IHKs, vbw, IV Tirol, WK Tirol, Cluster etc.)
- Infrastrukturbetreiber (DB InfraGO/DB Cargo, ÖBB Infrastruktur/Rail Cargo Austria)
- Kommunen, Regionalplanung, Verkehrsverbünde
- Fachpolitische Ansprechpartner auf Landes-, Bundes- & EU-Ebene

 

Leadpartner: LKZ Prien GmbH

Projektpartner: VNL GmbH (Verein Netzwerk Logisitk)

Gesamtkosten: 97.034,00 €

EFRE-Mittel: 72.775,50 €

Das Projekt wurde am 29.10.2025 vom Projektauswahlgremium genehmigt

Status: Umsetzung

Ist das ein Kleinprojekt?

Nein

Projektzeitraum

01.11.2025 - 31.10.2026